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Prämierte Wissenschaft

Am 21. November wurden in der Wirtschaftskammer Wien die agpro-Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten vergeben. QWIEN gratuliert allen Preisträger_innen.

 agpro-Präsident Markus Knop, die Preisträgerinnen Sabine Steinbacher und Roswitha Hofmann, WKW-Präsidentin Brigitte Jank

Dass wissenschaftliche Arbeiten zu Fragen von Homosexualität, Transidentät oder queeren Themen langsam den Vorwurf der Orchideenhaftigkeit verlieren, betonten mehrere Redner_innen des Abends. In seiner Eröffnungsrede blickte „Mr. agpro-Förderpreis“ Helmut Barak zurück und konnte feststellen, dass in den Jahren, die er den Förderpreis betreute, nicht nur die Zahl der Einreichungen an anspruchsvollen Arbeiten deutlich zunahm, sondern auch die der namhaften Wissenschaftler_innen im Beirat und der Sponsor_innen für die Preise erfreulich anstieg. Nur Wissenschaftsminister Töchtere fühlte sich an das Versprechen seiner Vorgängerin Beatrix Karl nicht gebunden und versagte die versprochene Unterstützung. Launig wie gewohnt, setzte Helmut Barak seine Pointen, auch bei der Übergabe der Stafette für den Förderpreis an seinen Nachfolger Roland Humer. Mit wie viel Witz man wissenschaftliche durchaus spröde Themen präsentieren kann, bewies Martin Stegu, Professor an der WU Wien, bei der Vorstellung der Preisträger_innen und den Begründungen der Jury für die Prämierungen. Am eigenen akademischen Werdegang machte er deutlich, welch langen Weg queere Forschung bis zur akademischen Anerkennung gehen musste. Viele Wissenschaftler_innen würden man wie vor zurückschrecken, weil sie ein „labeling“fürchten würden, wie es Dominic Frohn in seiner Dankesrede für die Preisträger_innen nannte. Gleichzeitig bedeutete es für Martin Stegu auch eine wissenschaftliche Bereicherung, diese Grenze zu überspringen. Der mit € 5.000,00 dotierte Preis der Wirtschaftskammer Wien wurde von der Gastgeberin des Abends, der Präsidentin der Wirtschaftkammer Wien, Brigitte Jank, vergeben. Roswitha Hofmann und Sabine Steinbacher wurden für ihre im Frühjahr 2012 erschienene Studie Lesben vernetzt!? Vernetzung und Kooperationsstrukturen von lesbischen Frauen in Erwerbszusammenhängen (Download)ausgezeichnet, weil ihre Arbeit auch ein gutes Beispiel für die praktische Anwendung von Wissenschaft ist. Von der Generaldirektorin von IBM Österreich, Tatjana Oppitz, wurde der von IBM gestiftete Preis (€ 3.000,00) an Clemens Huber für seine Diplomarbeit mit recht sprödem Titel verliehen: Queering Develepoment – eine Analyse zum Sexualitätsdiskurs in der Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel des DED-Briefs.

 Alle Preisträger_innen und alle Preisstifter_innen

Der Bank Austria Preis (€ 3.000,00) ging an Sushila Mesquita. Ihre Doktorarbeit aus Rechtsphilosophie und Genderforschung ist inzwischen im Zaglossus Verlag erschienen: Ban Marriage! Ambivalenzen der Normalisierung aus queer-feministischer Perspektive. Für die Ausweitung seiner Forschungen für eine Doktorarbeit erhielt Dominic J. T. Frohn aus Köln den Almdudler Preis (€ 3.000,00). Sein Forschungsschwerpunkt ist Grundlage für Diversity Projekte in der Wirtschaft: Out im Office?! Sexuelle Identität, Geschlechtsidentität, (Anti-)Diskriminierung und Diversity am Arbeitsplatz. Eine politisches Statement für eine gelebte queere Kultur gab Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann bei der Übergabe des Preises der Stadt Wien (€ 2.000,00) an Ilse Koza für ihre politikwissenschaftliche Diplomarbeit über die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare in Österreich und Argentinien, in der die Defizite der österreichischen Antidiskriminierungspolitik offensichtlich werden. agpro-Ehrenmedaillen wurden an Tatjana Oppitz (IBM), Edeltraud Hanappi-Egger (WU Wien) und Elisabeth Holzleitner (Uni Wien) für ihre Verdienste um den agpro-Förderpreis verliehen. QWIEN gratuliert allen Preisträger_innen.

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