Das aktuelle Buch es ORF-Journalisten Jürgen Pettinger über Franz Doms, der 1944 als nur 21-Jähriger im Wiener Landesgericht als Homosexueller hingerichtet wurde, wird am 26. September im Café Dogenhof in der Praterstraße präsentiert.
Bereits 2019 hat sich Jürgen Pettinger in einem mehrfach preisgekrönten Ö1-Radiofeature mit Franz Doms und seinem Schicksal befasst. Mit einem Warmen kein Pardon wurde mit dem Prof. Claus Gatterer-Preis und dem deutschen dokKa-Preis geehrt. Wer war dieser junge Mann, der am 13. November von einem Richtersenat des Sondergerichts Wien zum Tode verurteilt wurde:
„Der Angeklagte wird als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher wegen widernatürlicher Unzucht mit 18 Männern, meistens gegen Entgeld, wegen Diebstahls und Erpressung zum Tode verurteilt.“ Die Richter urteilten, dass „sein strafbares Treiben derart schwerwiegend, […] verwerflich und seine sittliche Halt- und Hemmungslosigkeit […] derart verwerflich, unbeeinflussbar und unverbesserlich“ wären, „dass sowohl das Bedürfnis nach gerechter Sühne wie auch der Schutz der Volksgemeinschaft die Verhängung der […] Todesstrafe“ erfordert.
Jürgen Pettinger begibt sich auf eine biografische Spurensuche, rekonstruiert das Leben von Franz Doms und erinnert dabei an ein vergessenes Opfer der NS-Homosexuellenverfolgung. Denn vor der Hinrichtungskammer im Landesgericht Wien erinnert eine Namenstafel an alle Personen, die in der NS-Zeit dort ermordet wurden. Ein Name fehlt: der von Franz Doms.
Sonntag 26. September um 17.30 Uhr
Ort: Dogenhof, Praterstraße 70, 1020 Wien
Moderation: Samantha Gold. Jürgen Pettinger im Gespräch mit Andreas Brunner (QWIEN).
Für die Teilnahme gelten die aktuellen Covid-19-Bestimmungen für Veranstaltungen. Anmeldung über Eventbrite erforderlich: https://juergen-pettinger-franz-dogenhof.eventbrite.at.