Eine korrektive Perspektive über Stereotype und Vorurteile gibt der Vortrag und das Forschungsprojekt von QWIEN über orientalische, männliche Sexualität.
Der Vortrag geht von den heftig geführten Debatten der letzten Jahre über die, als solche wahrgenommene, „Andersartigkeit“ orientalischer (und hier besonders: männlicher muslimischer) Sexualität sowie die sich daraus ergebende oft beschworene „Bedrohung unserer Kultur“ aus. Anhand zentraler Entwicklungsphasen eines europäischen Modells hegemonialer Männlichkeit wird dabei für den deutschsprachigen Raum herausgearbeitet, inwieweit Wahrnehmungen von Männlichkeit und Sexualität des „Orients“ von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart entweder als anziehend, als hierarchisch unterlegen oder als Gegenbild zur Geschlechterordnung der je eigenen Gesellschaft konstruiert wurden und werden. Die Vortragenden spannen einen breiten Bogen, der von Konstruktionen des 19. Jahrhunderts in Reiseschilderungen bis hin zu „Gastarbeitern“ und den jüngsten Flucht- und Migrationsbewegungen reicht.
Es gibt eine beschränkte Zahl an Teilnehmer*innen!
Bild: Albert Joseph Franke, Basar (19. Jhd)