Offerus Ablinger zeigt seine queeren Männer*porträts in der Galerie Wir(r) im Raum noch bis 29. Oktober.
In der kleinen Galerie Wir(r) im Raum zeigt der Künstler Offerus Ablinger seine in altmeisterlicher Manier mit feinem Pinselstrich und Lasur gemalten Porträts queerer Männer*. Ablingers fragmentierte Körper in barocken Windungen auf weißem Grund quasi in der Unendlichkeit oder im leeren Raum schwebend sind wie in einer Sekundenaufnahme in einem Zustand der Veränderung eingefroren. Sie laufen in abstrakte Formen aus oder wachsen aus ihnen heraus, der Prozess der Veränderung kann als ein Erwachen oder Vergehen beschrieben werden. Für diesen Moment, in dem sie in Ablingers Tafelbildern festgehalten sind, zeigen sie uns ihre Gestalt um sich dan weiter zu entwickeln, zu verändern, aufzulösen.
Ablingers Kunst ist queer im wahrsten Sinn des Wortes, weil das Nichtfixierte festhält ohne es festzuschreiben. Seine Männerköper sind fluide, fragil und brüchig und stellen damit tradierte Geschlechterzuschreibungen in Frage. Sie sind politische Körper, weil sie sich Zuschreibungen zu entziehen versuchen, und etablierte Machtstrukturen hinterfragen. Sie sind auch politisch, weil sie sich glatten Schönheitsidealen entziehen und ihre Verletzlichkeit und Sinnlichkeit sichtbar machen. Zusätzlich porträtiert Offerus Ablinger Männer* in den Codes queerer Subkulturen, ob in Drag oder BDSM-Inszenierungen, manchmal provozierend konfrontativ, das andere Mal zurückhaltend scheu.
Im weißen Raum der Galerie scheinen Ablingers Männer* zu schweben – nicht mehr lange! Nur noch wenige Tage. Daher hingehen und anschauen. Oder zur Finissage am Freitag, den 29.10., ab 18.00 Uhr kommen.
Galerie Wir(r) im Raum, Burggasse 72, 1070 Wien (Mo-Fr 12.00-20.00 Uhr)
Mehr zu Offerus Ablinger: https://www.offerusablinger.com/