Bei dem aus Mitteln des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, des Zukunftsfonds und des Hochschuljubiläumsfonds finanzierten Forschungsprojekt Die Strafverfolgung homosexueller Handlungen durch die NS-Militärgerichtsbarkeit in Wien wurden 2015/16 über 400 Kartons der Gerichtsakten der „Deutschen Wehrmacht“ aus dem Bestand des Österreichischen Staatsarchivs nach Verurteilungen gemäß § 175 durchgesehen. Bei etwa einhundert relevanten Fällen wurden die Strafakten digitalisiert und in der QWIEN Opfer-Datenbank ausgewertet. Der Endbericht wurde 2016 von Mag.a Manuela Bauer fertiggestellt. Erstmals wurde dabei die militärgerichtliche Verfolgung der „Unzucht zwischen Männern“ durch Militärgerichte in Wien und an weiteren Standorten in und um Österreich anhand der umfangreich überlieferten Aktenbestände aufgearbeitet. Damit legt dieses Projekt einen Grundstein und zentralen Beitrag zur Aufarbeitung NS-spezifischer Verfolgungsprozesse, wodurch auch weiteren Forscher*innen die Möglichkeit geboten wird, Folgeprojekte anhand der gesammelten Daten zu initiieren.