Am Sonntag den 7. Juli 2024, wurden in Axams, Birgitz und Götzens sechs Stolpersteine für Opfer des NS-Euthanasieprogramms verlegt. Darunter war auch ein Stolperstein für den homosexuellen Ludwig Sobotnik, zu dessen Lebensgeschichte QWIEN recherchiert hat.





Ludwig Sobotnik (1885-1944) wurde 1942 bei einer Razzia im Esterhazybad festgenommen, als er gerade für die Bestattung seines an Krebs verstorbenen Freundes Ferdinand Schuhmann nach Wien gereist war. Sobotnik und Schuhmann pflegten, so Sobotniks Aussage, ein „eheähnliches Verhältnis“, aufgrund dessen Sobotnik vom Landesgericht Innsbruck bereits wegen Unzucht wider die Natur verurteilt worden war.
Sobotnik, der in Wien geboren wurde und in Axams, Tirol, gemeldet war, wurde 1942 im Verfahren des Wiener Landesgerichts zu 6-monatigem schweren Kerker, verschärft durch 3 harte Lager, verurteilt. Im Jänner 1943 wurde er in das KZ Dachau deportiert, von dort aus im Oktober 1943 in das KZ Buchenwald und im März 1944 in das KZ Bergen-Belsen überstellt, wo er im April 1944 starb.
Das Besondere an Sobotniks Lebensgeschichte ist, dass er und Schuhmann in ihren Verhören von Zuneigung und Liebe sprachen und offen zu ihrer Beziehung standen. Schuhmann sagte vor Gericht aus, er habe Sobotnik „aufrichtig gern“ und sie seien „unzertrennliche Freunde“.





