Die queeren Stadtspaziergänge, die QWIEN seit mehr als zehn Jahren anbietet, sind ein zentraler Bestandteil der Vermittlung der Geschichte von LGBTI-Personen in Wien. Ihre Geschichte soll sichtbar gemacht und als Teil der Wiener Stadtgeschichten erfahrbar werden.
Führungen sind bei QWIEN für Reisebüros, Gruppen aber auch Einzelpersonen buchbar. Für Gruppen wie für Einzelpersonen gibt es auch das Angebot Führungen individuell zu planen oder gewünschte Schwerpunkte zu setzen. Dauer aller Führungen zwischen 2 – 2,5 Stunden.
Führungen werden gegen Voranmeldung angeboten. Anfragen, Preisinformation und Buchung bei
Andreas Brunner, E-Mail: guide [at] qwien [punkt] at
Termine für offene Führungen werden über unsere Facebook-Seite kommunziert: https://www.facebook.com/qwien.zentrum
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The queer city walks, which QWIEN has been offering for more than ten years, are a central part of communicating the history of LGBTI people in Vienna. Their history is to be made visible and experienced as part of Vienna’s urban histories.
Guided tours can be booked at QWIEN for travel agencies, groups but also individuals. For groups as well as for individuals there is also the offer to plan guided tours individually or to set desired focal points. Duration of all tours between 2 – 2.5 hours.
Guided tours are offered with advance reservation. Detailed information about the tours, inquiries, price information and booking with
Andreas Brunner, e-mail: guide [at] qwien [dot] at
Dates for open guided tours are communicated via our Facebook page: https://www.facebook.com/qwien.zentrum.
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Aktuelle Führungen:
Queer Vienna City Walk I
Route: Universität bis Staatsoper (oder umgekehrt) Universität: Homosexualität und Wissenschaft (Strafrecht, Medizin); Mölkerbastei: Ottilie von Goethe, Adele Schopenhauer & Anne Jameson – Eine Regenbogenfamilie im Biedermeier?; Mölkerbastei: War Franz Schubert „schwul“?; Burgtheater: Raoul Aslan und Dorothea Neff; Heldenplatz: Prinz Eugen – der schwule Ritter?; Hofburg: „Luziwuzi“ – der schwule Bruder von Kaiser Franz Joseph; Augustinerkirche: Marie Christine und Isabella von Parma – ein barockes Liebespaar; Albertinaplatz: Mahnmal gegen Krieg und Faschismus und die Verfolgung vom Schwulen und Lesben im Nationalsozialismus.
Queer Vienna City Walk II
Route: Karlsplatz bis Resselpark Karlsplatz: Kaiser Karl VI. – der bisexuelle Habsburgerkaiser; Schwarzenbergplatz: Palais Erzherzog Ludwig Viktor, genannt „Luziwuzi“; Ring: Die Bodega – ein Homosexuellenlokal der Jahrhundertwende; Annagasse: Dorothea Neff & Lilli Wolff; Annagasse: Das Tabarin – ein Vergnügungslokal der 1920er-Jahre; Maysedergasse: Die Malerin Stephanie Hollenstein; Walfischgasse: Sterbehaus W. H. Auden; Staatsoper: Max Lorenz – ein Star des NS-Regimes?; Operngasse: Die Buchhandlung Lányi als Treffpunkt der „homosexuellen Intelligenz“; Resselpark: Die Resselpark-Loge – ein gefährlicher Treffpunkt; Musikverein: Das Neujahrskonzert 1982; Resselpark: Das geplante Denkmal für die NS-Homosexuellenverfolgung.
Queer Vienna City Walk III
Route: Stephansplatz bis HerrengasseStephansplatz: Der Fall Groer – die Kirche und die Homosexualität; Singerstraße: Greta Keller – eine queere Ikone; Weihburggasse: Vom Central-Bad zur Kaiserbründl-Sauna; Rauhenstingasse: Das Café Buchheim und der Travestiestar Marcel André; Himmelpfortgasse: Das Winterpalais von Prinz Eugen; Neuer Markt: Der Donnerbrunnen – ein schwules Fotomotiv (aktuell Baustelle); Josefsplatz: Kaiser Joseph II. und die Abschaffung der Todesstrafe; Josefsplatz: Johannes von Müller – die Kustos der Nationalbibliothek und die Erfindung der modernen Homosexualität; Michaelerplatz: Das alte Burgtheater – August Wilhelm Iffland und Adolph von Wilbrandt; Michaelerplatz: Das alte Café Griensteidl und seine homosexuellen Dichter (Leopold von Andrian); Herrengasse: Das Café Herrenhof als beliebter Treffpunkt für Schwule und Lesben, Herrengasse: Oberst Redls Selbstmord im ehemaligen Hotel Klomser.
Verdrängtes Unrecht. Die Verfolgung von Schwulen und Lesben in Wien zwischen 1938 bis 1945
Route: Oskar-Morgenstern-Platz bis Frankplatz Rossauer Lände: Kriminalpolizeileitstelle Wien – Die polizeilichen Verfolgungsapparate Kripo und Gestapo; Berggasse: Zur Verfolgung weiblicher Homosexualität; Servitengasse: Verfolgte Servitenzöglinge; Prozellangasse: Gustav Gschaider und „Bent“ im Schauspielhaus; Wasagasse: Ein unerwarteter Freispruch; Währingerstraße: Die Beteiligung der Medizin an der Ermordung von Homosexuellen; Schwarzspanierstraße: Franz Bruckner – auf der Flucht erschossen; Landesgericht Wien: Die Ermordung homosexueller Männer als „gemeingefährliche Gewohnheitsverbrecher“; Altes AKH: Lesben im „Altreich“
Queerer Bezirksspaziergang Wieden (4. Bezirk)
Route: Karlsplatz bis KettenbrückengasseKarlsplatz: Kaiser Karl VI. – der bisexuelle Habsburgerherrscher; Technikerstraße: Schwindien – Franz Schubert und sein Freundeskreis; Gußhausstraße: Marcel André und Hermann Freiherr von Teschenberg; Argentinierstraße: ehem. Palais Wittgenstein – drei (unglückliche) schwule Brüder; Argeninierstraße: Lilly Lieser; Taubstummengasse: Dorothea Neff und Eva Zilcher; Floragasse: Lilienmucki und die Bodega; Wiedner Hauptstraße: Johannes von Müller und Fritz von Hartenberg; Wiedner Hauptstraße: Der Paulanerhof und seine queeren Gäste; Margaretenstraße: Das Schikander-Kino als Ort für queeren Film; Schleifmühlgasse: Das Coming Out – ein schwul/lesbisches Lokal in den 1980er- Jahren; Schleifmühlgasse: Ines Rieder – lesbische Aktivistin und Historikerin; Heumühlgasse: Das Gugg und die HOSI Wien als älteste queere NGO; Heumühlgasse: Die Alte Lampe; Heumühlgasse: Joseph Nicoladoni und eine Wiener Gründung des WhK (Wissenschaftlich-humanitäres Komitee).
Queerer Bezirksspaziergang Margareten (5.Bezirk)
Route: Zentrum QWIEN bis BacherparkMargaretenplatz/Strobachgasse: Das Margaretenbad – ein Treffpunkt des proletarischen schwulen Wien; Helga-Pankratz-Platz; Rüdigergasse: Das Motto – ein Klassiker der queeren Wiener Lokalszene; Hamburgerstraße: Rüdigerhof – wo die Regenbogenparade geboren wurde; Rechte Wienzeile: Vorwärts-Haus – die Sozialdemokratie und die Homosexualität; Rechte Wienzeile: Der Steg ohne Namen – eine queere Bezirksposse; Ausblick Linke Wienzeile: Smaragda Berg – die lesbische Schwester von Alban Berg; Schönbrunner Straße: St. Josef zu Margareten – Franz Schubert wird zu Grabe getragen; Margaretenstraße: Treibhaus/Rotstilzchen – die Geburtsort der HOSI Wien; Arbeitergasse – die Verfolgung homosexueller Proletarier in der NS- Zeit; Bacherpark: Roland Wottles ungeklärter Tod nach seiner Verhaftung durch die Kripo.
Queerer Bezirksspaziergang Mariahilf (6. Bezirk)
Route: Türkis Rosa Lila Villa bis Theater an der WienLinke Wienzeile: (Türkis) Rosa Lila Villa; Mollardgasse: Das Orlando – der queere Treffpunkt zur Jahrtausendwende; Corneliusgasse: Lurloch, Kopernikusstube, Nightshift – ein lesbisch-schwules Lokal mit langer Geschichte; Gumpendorfer Straße: Das Apollo und Barbette; Gumpendorfer Straße: Das Esterhazy-Bad; Linke Wienzeile: Leonie Puttkammer und Margarethe Csonka, Freuds lesbische Patientin; Naschmarkt: das queere Biotop einst und jetzt; Girardigasse: Leo Weiss – homosexuell und jüdisch; Naschmarkt: Öffentliche Toiletteanlagen als schwule Treffpunkte; Linke Wienzeile: Theater an der Wien – der schwule Operettenstar Max Hansen und der Aufstieg Zarah Leanders.
Queerer Bezirksspaziergang Neubau (7. Bezirk)
Route: Volkstheater bis VolkstheaterVolkstheater: Christa Winsloe und ihr Stück mit all-female-cast; Neustiftgasse: Justizministerium – ein kurzer Abriss über das Strafrecht; Museumstraße: Das Headquarter der Schwulenbewegung in den 1970er-Jahren; Burggasse: Das MQ und Europride; Karl-Schweighofer-Gasse: Otto Weiniger; Mariahilfer Straße: Ehem. Kriegsarchiv – die Malerin Stephanie Hollenstein; Mariahilfer Straße: Hubertuskeller; Kirchengasse: Margarethe Gerngross und Ilse Friedmann; Lindengasse: Leopold Ruf – ermordet in Sachsenhausen; Lindengasse: Tiberius – als Fetish Fashion wurde; Stiftgasse: Gasthaus Neumann – ein Szenelokal der 1920er- und 1930er-Jahre; Volkstheater: Dorothea Neff und Lilli Wolff.
Queerer Bezirksspaziergang Josefstadt (8. Bezirk)
Route: Alser Straße bis Volkskundemuseum, Alser Straße: Margarethe Gerngross und Ilse Friedmann; Ostarrichi-Park: Alfred Grünewald – homosexueller Dichter und jüdisches Schoah-Opfer; Wickenburggasse:Der Milena Verlag und die Josefstadt als „Hauptquartier“ der Frauen- und Lesbenbewegung der 1970er- und 1980er- Jahre; Wickenburggasse: Wiener Landesgericht; Wickenburggasse: Die erste Aids Hilfe Österreichs; Lenaugasse: Erich Meder – Texter von Wiener Liedern und Schlagern; Florianigasse: Rudolf Vieröckl jun. und die Gründung einer Wiener Dependance des WHK vor dem 1. Weltkrieg; Schönbornpark: Die Floriani-Loge als schwuler Treffpunkt; Lederergasse: Das „Künstlerstüberl“ als Treffpunkt von Lesben und Schwulen Mitte der 1920er-Jahre; Volkskundemuseum
Queerer Bezirksspaziergang Alsergrund (9. Bezirk)
Route: Oskar-Morgenstern-Platz bis Frankhplatz Rossauer Lände: Kripoleitstelle Wien – die polizeilichen Verfolgungsapparate in der NS-Zeit; Berggasse: Verfolgung weiblicher Homosexualität in der NS-Zeit; Türkenstraße: Trude Fleischmann; Rooseveltplatz: Hotel Regina – Franz Bruckner, der Koch des Regina als Opfer der NS-Verfolgung; Frankgasse: Stephen Spender, Muriel Gardiner und W. H. Auden; Schwarzspanierstraße: Die Gruppe COMING OUT als Keimzelle der Schwulenbewegung; Berggasse: Das Jahr 1993 – Der Life Ball, das Café Berg & die Buchhandlung Löwenherz: Berggasse: Sigmund Freund und suwe Homosexualität; Porzellangasse: Hans Gratzer und das Schauspielhaus.
Regenbogen-Führungen an der Universität Wien
Hauptgebäude der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 WienSeit 2009 finden alljährlich zur Pride Regenbogen-Führungen im Hauptgebäude der Universität Wien statt. Die Universitäten als „think tanks“ der Gesellschaft hatten und haben eine wichtige Stellung in der Geschichte der Homosexualitäten. Ob in den Rechtswissenschaften oder der Medizin, der Psychologie, der Sexualwissenschaft oder in den Sozial- und Geisteswissenschaften – die Forschungen an der Universität haben die Lebensbedingungen von Lesben, Schwulen, Trans- oder Intersex-Personen maßgeblich beeinflusst. Auf einem Rundgang durch die Universität, von der Aula, über den Arkadengang bis zur Universitätsbibliothek, werden wichtige Ergebnisse des universitären Diskurses über Homosexualität thematisiert, Wissenschaftlerinnen vorgestellt aber auch auf die Verfolgung auf universitärer Ebene Bezug genommen (Aberkennung der akademischen Würden).
Zentralfriedhof
Treffpunkt: Zentralfriedhof, 2. Tor Eine Rundgang durch den Zentralfriedhof bietet neben bekannten Persönlichkeiten auch die eine oder andere Überraschung. Besucht werden u.a. die Gräber von Eduard van der Nüll, Franz Schubert, Nikolaus Dumba, der Familie Wittgenstein, Wenzel Graf Gleispach, Marcel Prawy, Engelbert Broda, Dorothea Neff & Eva Zilcher, Rosa Jochmann, Max Lorenz und Theodor Körner.
Kaiserin Elisabeth (Sisi)
Sisi-Museum, Hofburg, Michaelerkuppel, 1010 Wien Kaiserin Elisabeth, die tragische, mythenumwobene Repräsentantin einer untergehenden Epoche, übte auf Schwule wie auch Lesben seit jeher eine große Faszination aus: Ob als zuckersüße „Sissi“ in Filmen der 1950er Jahre, als Unnahbare bei Visconti, als todessehnsüchtige Fin-de-Siècle-Ikone im Musical, als Verkörperung weiblicher Selbstbestimmung und Auflehnung gegen eine zerbröselnde Gesellschaftsordnung, als neurotisch Fliehende, die im Verschwinden nur präsenter wurde, oder als durchgeknallte Parodie im schwulen Trash-Musical. Worin liegt die Faszination dieser historischen Figur gerade für Schwule und Lesben? Welche Bilder und Mythen verknüpfen sie mit ihr? Wo verlaufen die Bruchlinien zwischen einer vermeintlich realen, historischen Figur und den Inszenierungen um sie und von ihr? Bei einer von QWIEN entwickelten Führung durch die Räume des Sisi-Museums und der Kaiserappartements in der Hofburg werden einzelne Stationen aus Elisabeths Leben und ihr Mythos einer „queeren“ Interpretation unterzogen. Nicht die Schlüsselloch-Perspektive auf Sisis Privatleben oder das der Familie Habsburg stehen dabei im Zentrum, sondern die Bilder, die Elisabeth in unseren Köpfen auslöst. (Dauer der Führung ca. 1,5 Stunden, Preise auf Anfrage.)
Schloss Schönbrunn queer Die Grand Tour durch alle 40 zugänglichen Räume des barocken Schlosses vermittelt vielfältige Eindrücke über das Leben der Familie Habsburg zur Zeit Maria Theresias und Kaiser Franz Josephs. Neben Erklärungen zum Schloss, seiner Geschichte und zu einzelnen Räumen bietet die queere Tour intime Einblicke in die Familienverhältnisse der Habsburger. Der bisexuelle Kaiser Karl VI., Vater von Maria Theresia, die mit ihrer Constitution Criminalis Theresiana die Rechtsvorschriften über Homosexualität prägte, tritt dabei ebenso auf wie sein Enkelsohn Joseph, der die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen baschaffte, oder die Erzherzogin Marie Christine, die mit ihrer Schwägerin Isabella von Parma eine Liebesbeziehung unterhielt. Sisi die queere Ikone und Luziwuzi, Erzherzog Ludwig Victor, der schwule Bruder von Kaiser Franz Joseph sind ebenfalls Teil der queeren Aspekte des Rundgangs. (Dauer der Führung ca. 1,5 Stunden, Preise auf Anfrage.)