Körperbilder im Nationalsozialismus

Die Schweizer Gender-Forscherin Elke Frietsch hält in Wien einen Vortrag über das weibliche Körperbild in der NS-Zeit.

1935 schrieb ein Autor im „Schwarzen Korps“, der Zeitschrift der SS, dass sich am künstlerischen Abbild des nackten weiblichen Körpers die Werte der Gesellschaft offenbaren würden. Ähnliche Artikel erschienen im Nationalsozialismus zu Hauf. Ausgehend von dieser Beobachtung möchte ich in meinem Vortrag fragen, welche Funktionen der Kunst im Nationalsozialismus zukamen und wie diese mit Körper- und Geschlechterbildern zusammenhingen. Zunächst werde ich auf Vorläufer der nationalsozialistischen Kunst und Rassenpolitik aus der Zeit um 1900 eingehen. Besonders in den Blick nehme ich dabei die Diskurse um die Schönheit und Natürlichkeit des weiblichen Körpers. Bei meiner Analyse stütze ich mich auf Michel Foucaults Begriffe der Biomacht, der Biopolitik und der Körpertechnologien. Im Anschluss daran werde ich auf Imaginationen über die Stellung der Frau in den 1930er Jahren eingehen. Im nächsten Schritt werde ich untersuchen, wie während des ,Dritten Reiches‘ weibliche Schönheit im Vergleich zu männlicher Schönheit definiert wurde. Wie formierten sich an Bildern schöner und ,häßlicher‘ Körper das Eigene, das Andere und Verworfene? Welche Rolle spielte dabei die Kategorie Geschlecht? (Text Elke Frietsch) Vortrag: „Körperbild im Nationalsozialismus“ von Elke Frietsch, Gender Studies, Universität Zürich. Im Rahmen der Veranstaltungreihe „Opfer, Täter*innen, Zuschauer*innen, Mitläufer*innen, Widerstandskämper*innen? Nationalsozialismus aus feministischen Perspektiven“ Donnerstag, 29.3.2012, 18 Uhr, Seminarraum IE, Institut für Afrikawissenschaften, Campus AAKH Hof 5, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien Mehr Informationen hier.

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